Das Thema Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren zu einem wesentlichen Bestandteil der europäischen Bauwirtschaft geworden. Die Anforderungen an die Zuliefererindustrie einerseits und die erstellten Gebäude andererseits sind kontinuierlich gestiegen. Die Reduzierung der Auswirkungen auf den Klimawandel bzw. verwandte Themen wie die Einsparung von Ressourcen sind dabei die wesentlichen Treiber. Die Notwendigkeit von Veränderungen wird anhand der folgenden Zahlen deutlich: Die Vereinten Nationen beziffern die CO2-Emissionen, die durch den Gebäudebestand und die Bauaktivität entstehen, auf 37 % der globalen Emissionen. Ein vergleichbarer Wert (Gebäude und Bau: 34 % des globalen Verbrauchs) ergibt sich bei der Betrachtung des globalen Energieverbrauchs.
Bereits in den Jahren 2019 und 2021 hat die B+L das Thema Nachhaltigkeit im Detail für Deutschland und weitere europäische Märkte untersucht. Im Mai 2023 erschien die neue B+L Studie zum Thema Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft. Unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft: Zirkularität und der europäische GreenDeal“ werden in der Studie zwei thematische Schwerpunkte gesetzt:
Der Europäische GreenDeal, der in seinen Grundzügen bereits im Jahr 2019 vorgestellt wurde, verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Die resultierenden Vorgaben und Leitlinien haben bereits heute Auswirkungen auf die Bauwirtschaft und werden die Branche auch zukünftig deutlich prägen. Die Studie untersucht u.a. im Detail
Vielfach stehen bei den Vorgaben für den Gebäudesektor Energieeinsparung (durch eine nachhaltige Haustechnik oder Dämmmaßnahmen) und die Nutzung nicht-fossiler Energieträger im Fokus. Doch das Ziel der Klimaneutralität kann nur erreicht werden, wenn die Bauwirtschaft zirkular denkt und die Kreislaufwirtschaft gestärkt wird. Etwa 10 % der globalen CO2-Emissionen entfallen auf die Herstellung von Baustoffen aus Beton, Stahl oder Aluminium bzw. auf die Produktion von Ziegeln und Glas. Anders als das Thema Energieeffizienz steht die zirkulare Bauwirtschaft vielfach nicht im Fokus der Debatten und es besteht noch viel Ausbaupotenzial. Die Studie untersucht daher u.a.:
Neben diesen Schwerpunkten untersucht die neue Studie (wie bereits in den Vorjahren) die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Produkt- und Materialauswahl sowie die Mehrkostenbereitschaft für nachhaltige Produkte. Die Ergebnisse werden separat für die Zielgruppen Architekten / Planer, Bauunternehmen / Verarbeiter und Auftraggeber (privat / institutionell) aufbereitet. Der Vergleich mit den Studien der Jahre 2019 und 2021 zeigt zudem Trends im Zeitverlauf.